3.8. Das erste VolkSo, nun haben wir endgültig alles beisammen, um mit der Haltung zu beginnen. Nun stellt sich die Frage, woher man sein erstes Volk bekommt? Die erste Möglichkeit ist, es zu kaufen. Dafür gibt es einerseits in den Internetforen Möglichkeiten, sie von anderen Haltern zu erwerben. Dabei sollte man aber darauf achten, dass der Anbieter einigermaßen vertrauenswürdig ist, nicht dass man hinterher wer weiß was bekommt. Eine sicherere, wenn auch etwas preisintensivere Methode ist, die Tiere bei einem Internetshop zu beziehen. Diese haben den Vorteil, dass sie sich inzwischen recht gut mit dem Versand der Tiere auskennen und im Großen und Ganzen sehr zuverlässig sind. Wenn man sich entscheidet, ein Volk zu kaufen, sollte man sich besonders mit dem Risiko dieser Variante (siehe 4.4.“) beschäftigt haben. Ein anderer Weg ist es, auf den Schwarmflug zu warten und eine begattete Jungkönigin einfach aufzusammeln. Diese Variante hat einige kleine Nachteile: man kann den Beginn der Haltung nicht genau vorhersagen, sondern muss auf den Schwarmflug warten. Somit verschiebt sich alles etwas nach hinten (also von Anfang März bis in die Sommermonate). Zudem fängt man quasi bei Null an. Je nachdem, wie die Gyne gründet, passiert in den ersten Wochen, die es dauert, bis die ersten Arbeiterinnen schlüpfen, rein gar nichts. Da ist ein kleines, gekauftes Volk schon von Anfang an spannender. Ferner kann man sich über die Art nie ganz sicher sein, denn diese unterscheiden sich z.T. kaum und sind für den Laien daher manchmal unmöglich auseinander zu halten. Wenn man sich aber gerade für die Gründungsphase interessiert (und das ist eine sehr spannende Phase, aber Vorsicht: in dieser Zeit sollte die Jungkönigin möglichst nicht stören, ist ein solcher Einstieg genau richtig, obwohl man auch teilweise einzelne Königinnen kaufen kann. Achtung: Viele in der Bestimmung unerfahrene Halter sammeln versehentlich streng geschützte Formica s. str.-Arten (= hügelbauende Waldameisen) auf. Dieser Vorgang ist an sich schon strafbar und die Tiere dürfen weder belästigt, gefangen, noch gehalten werden. Auch weniger streng geschützte Arten können tabu sein, wenn sie z.B. auf den Vorwarnlisten stehen oder sehr selten geworden sind. Daher sollte man sich beim Jungköniginnenfang wenigstens sicher sein, eine ungeschützte Art vor sich zu haben und sich über geschützte Arten informieren. Und damit ihr auch wisst, wann ihr euch auf die Lauer legen müsst, könnt ihr hier bei den Schwärmzeiten nachsehen. |
Ein kleiner Wegweiser zum eigenen VolkEinleitung2.Ameisenhaltung im Allgemeinen2.1 Warum eigentlich Ameisen?2.2 Die Ameisenhalterin, Der Ameisenhalter 3.Die Ameisenhaltung im speziellen3.1 Winterruhe3.2 Das Formicarium 3.3 Das Nest 3.4 Die Arena 3.5 Die Einrichtung 3.6 Die Ausbruchssicherung 3.7 Futter 3.8 Das erste Volk 3.9 Stress 3.10. Winterruhe 4. Gefahren durch Ameisenhaltung4.1 Exoten4.2 Biologische Invasion 4.3 Parasiteninfektion 4.4 Intraspezifische Homogenisierung 4.5 Fazit |
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