3.4. Die ArenaDie Arena ist der Freibereich des Formicariums, sozusagen der Auslaufbereich.Außerdem ist er der richtige Ort um Futter und Wasser zu platzieren. Dieser Bereich kann selbstverständlich dem natürlichen Lebensraum der Ameisen entsprechen, hier ist aber auch eine gewisse Kreativität möglich. Viele Arten stellen an die Arena eigentlich keine sehr engen Ansprüche, so dass es nicht selten im Ermessen des Halters liegt, wie er diesen Bereich gestaltet – dazu im nächsten Abschnitt mehr. Nicht zuletzt muss ein Formicarium, welches in einer schön eingerichteten Wohnung steht, aber auch optischen Ansprüchen genügen. Nochmal darauf hinweisen, was "die Arena" eigentlich ist - Becken, z.B. Aquarium, besser aber ein spezielles Becken für Ameisen - da dort die Verklebung so gestaltet ist, dass innen kein Silikonrand bleibt - wichtig für den Ausbruchsschutz! Wie gestaltet man nun diese Arena?Man braucht erst einmal einen Boden. Auch dafür gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Man sollte allerdings bedenken, welche Ameisenart man hält. Je nach Größe der Art sollte man bei Gestaltung des Bodens einige Überlegungen anstellen. Gerade mit sehr feinem Material wie (z.B. feinem Sand) haben kleinere Arten oft Probleme, denn die kleinen Sandkörnchen können unter deren Füßchen wegrollen, wodurch das Laufen schwer fällt. Gröberer Sand (z.B. Bausand) bzw. feiner Terrarienkies oder etwas gröberer Terrariensand sind da schon geeigneter. Bei Kies sollte man allerdings einen hellen und einfarbigen nehmen, auf mehrfarbigem Kies, wie man ihn in der Aquaristik bekommt, sieht man die Ameisen ganz schlecht. Bitte beachte, dass herkömmlicher Dekosand und Dekokies meist künstlich eingefärbt sind - diese Farben können für Ameisen giftig sein, gerade wenn sich sich durch Feuchtigkeit lösen. Ferner ist auch Vogelsand nicht geeignet, da diese zur Parasitenabwehr oft Stoffe enthält. Auch Sand-Lehm-Mischungen können für den Boden der Arena verwendet werden, dabei sollte man aber beachten, dass dieser nicht feucht wird, damit sich die Ameisen hier nicht eingraben. Und letztendlich ist hier auch Gartenerde oder Waldboden möglich, aber hier ist das Eingraben noch wahrscheinlicher – siehe im Abschnitt 3.3. den Punkt „Das Erdnest“, wo wir genau diesen Effekt beabsichtigt haben. Die dort angeführten Bedenken gelten hier natürlich ebenso. Eine Arenavariante erfreut sich inzwischen immer größerer Beliebtheit: die Gipsplatte.Diese kann sehr einfach selbst gegossen und individuell gestaltet werden, schließt alle möglichen Nachteile (eingraben, wegrollen des Bodens) aus. Die Bauanleitung ist sehr simpel: man gießt außerhalb des Beckens mit einem etwas dünneren Gips eine Platte, die ein wenig kleiner ist, als das Becken selbst. Der Grund, warum man den Gips normalerweise nicht direkt ins Becken gießt, ist, dass sich einige Sorten ausdehnen können und dadurch das Becken kaputt geht. Ich muss allerdings sagen: ich habe es schon gelegentlich riskiert (besonders bei großen Platten, denn diese neigen zum brechen) und dabei gab es nie Schwierigkeiten. Einziges Problem: den Gips bekommt man nur sehr schwer wieder raus... wen das Stört, der oder wer auf Nummer sicher gehen will, was die Ausdehnung angeht, der muss gießen: Als Form für eine Gipsplatte kann man z.B. einigen Holzleisten auf einem Brett befestigen und das Ganze mit Frischhaltefolie auslegen, damit der Gips dann nicht am Holz klebt. Danach modelliert man auf diese Platte eine Art Landschaft (Draht und Polystyrol sind nur einige Möglichkeiten, hier größere Formen vorzubereiten und anschließend mit Gips zu überarbeiten). Wenn das ganze getrocknet ist, bestreicht man es ist einer sehr dünnen Gipsmasse und bestreut alles mit feinem Sand (z.B. Terrariensand). Kleiner Tipp: bevor man eine neue Schicht Gips auf die bereits feste aufbringt, sollte man diese wieder etwas anfeuchten. Auch das Anfärben des Gipses ist möglich, wofür sich beispielsweise Wasser- oder Acrylfarben eignen. Wichtig ist nur, dass diese ungiftig sind und keine Lösungsmittel enthalten... in vielen Fällen ist dies wohl nicht ganz auszuschließen, weshalb ich auf solche Dinge verzichte. Es gibt viele Materialien, die einen ähnlichen Effekt haben (gemahlenes Tongranulat z.B. färbt in Terrakotta). Das fertige Gebilde stellt man dann ins Formicarium und füllt die Ränder mit Sand auf (Vorsichtbeim Transport: dünne/ große Platten brechen schnell). Fertig. Nun fehlt eigentlich nur noch die Einrichtung, die wir uns im nächsten Punkt anschauen wollen. |
Ein kleiner Wegweiser zum eigenen VolkEinleitung2.Ameisenhaltung im Allgemeinen2.1 Warum eigentlich Ameisen?2.2 Die Ameisenhalterin, Der Ameisenhalter 3.Die Ameisenhaltung im speziellen3.1 Winterruhe3.2 Das Formicarium 3.3 Das Nest 3.4 Die Arena 3.5 Die Einrichtung 3.6 Die Ausbruchssicherung 3.7 Futter 3.8 Das erste Volk 3.9 Stress 3.10. Winterruhe 4. Gefahren durch Ameisenhaltung4.1 Exoten4.2 Biologische Invasion 4.3 Parasiteninfektion 4.4 Intraspezifische Homogenisierung 4.5 Fazit |
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