3.5. Die Einrichtung

3.5. Die Einrichtung



Ein Formicarium, welches nur aus Nest und Arena besteht, ist zwar teilweise ausreichend, aber sieht natürlich ein wenig langweilig aus. Zudem ist es auch für die Ameisen nicht schön, wenn sie keine Versteckmöglichkeiten haben. Daher macht es Sinn, das Formicarium ein wenig einzurichten. Und hier hat der Halter nun wieder freie Hand, da wir uns hier auf die genannten Einsteigerarten beschränken wollen. Diese benötigen wie gesagt keine Einrichtungen, die beispielsweise Temperatur und Luftfeuchtigkeit verändern. Einige kleine Zubehörteile haben sich allerdings als nützlich erwiesen, z.B. eine Lampe –möglichst eine, die nicht zu heiß wird, denn sonst könnte das Nest für die Ameisen recht schnell zum Backofen werden. Auch Thermometer und Hygrometer, um sich ein Bild über Temperatur und die Luftfeuchtigkeit zu machen, sind sicher nicht verkehrt, aber für die Haltung einheimischer Arten auch nicht zwingend nötig. Ansonsten sind Steine, Wurzeln, Lianen und alle anderen Dinge, die man in ein Terrarium packen kann, sehr dekorativ und haben den Vorteil, dass sie die nutzbare Fläche der Arena unheimlich vergrößern.

Nun stellt sich die Frage nach der Bepflanzung.


Bei unseren Arten muss man sagen, dass sie nicht unbedingt notwendig, zum Teil noch nicht einmal empfehlenswert ist. Es ist sicher auch nicht einfach, in einem Formicarium Pflanzen erfolgreich anzusiedeln. Am besten gelingt das immer mit verschiedenen Sukkulenten, auch Tillandsien sind möglich. Bei feuchten Becken eignen sich Moose sehr gut und sind sehr pflegeleicht. Hier wird deutlich, dass auch die Pflanzen nur der Dekoration dienen, denn derartige Gewächse kommen in unseren Breiten für gewöhnlich nicht in der freien Natur vor. Auch hier ist aber Vorsicht geboten, die Ameisen neigen dazu, sich in der Blumenerde einzugraben. Wenn man das nicht bemerkt, ertrinken sie beim nächsten Gießen. Eine gute Möglichkeit, um das zu verhindern, ist es, die Erde mit grobem Kies abzudecken und darauf zu achten, dass dieser nie zu nass ist, Will man bei größeren Völkern Trophobiose beobachten, sind Pflanzen natürlich notwendig. Man muss diese allerdings nicht unbedingt einpflanzen. Im Fall von Lasius niger zum Beispiel würde es reichen, einen Zweig samt Blattläusen ins Formicarium zu legen. Wird dieser welk, legt man einfach einen neuen Zweig hinein und schaut dem interessanten Treiben zu, wenn die Ameisen ihre „Herde Läuse“ auf den neuen Zweig trägt. Wichtig ist, dass einige Pflanzen mit den Bedingungen im Formicarium nicht klar kommen. Tillandsien beispielsweise benötigen eine ausreichende Luftzirkulation und gehen hier nicht selten ein. Hinzu kommt, dass auch Pflanzen oder deren Substrate schimmeln können.

Oftmals hört man auch von Haltern, dass sie in ihren Becken kleine Gewässer anlegen. Das sieht natürlich erst einmal sehr schön aus, aber es ist gefährlich: Ameisen können (normalerweise) nicht schwimmen! Ist der Rand zu glatt und der „See“ zu tief, können darin Tiere ertrinken. Das kann man zwar durch ein rau und flach gestaltetes Ufer ziemlich gut eindämmen, aber ein Restrisiko bleibt. Außerdem verdirbt das Wasser mit der Zeit und fängt an übel zu riechen, man müsste es sehr oft auswechseln.

Ein kleiner Wegweiser zum eigenen Volk

Einleitung

2.Ameisenhaltung im Allgemeinen

2.1 Warum eigentlich Ameisen?
2.2 Die Ameisenhalterin, Der Ameisenhalter

3.Die Ameisenhaltung im speziellen

3.1 Winterruhe
3.2 Das Formicarium
3.3 Das Nest
3.4 Die Arena
3.5 Die Einrichtung
3.6 Die Ausbruchssicherung
3.7 Futter
3.8 Das erste Volk
3.9 Stress
3.10. Winterruhe

4. Gefahren durch Ameisenhaltung

4.1 Exoten
4.2 Biologische Invasion
4.3 Parasiteninfektion
4.4 Intraspezifische Homogenisierung
4.5 Fazit